Morris

Hergestellt in Japan.

Streng genommen ist es kein Morris-Banjo. Der Hals und der Resonator sind echte Morris aus Japan, zum Rest komme ich gleich. Der Besitzer der Firma ist nach Amerika geflogen und ließ sich die Fertigung von Banjos bei Gibson erklären. Dieser Ausflug war sehr erfolgreich. Manche behaupten auch, dass die Firma Moridairi seine Banjohälse bei Gibson anfertigen ließ. Das glaube ich nicht. Es sind sehr gute Kopien. Die Maße und Radien entsprechen dem Gibson-Standard.

Der Rest von diesem Banjo ist außergewöhnlich. Der Tonring ist aus Aluminium, ebenfalls die Armlehne. Der Kessel ist aus Kunststoff und sehr leicht. Die Mechanik habe ich gewechselt und ein Tonabnehmersystem eingebaut. Der Klang ist mehr als ausreichend, und es ist ein hervorragendes Reisebanjo mit gerade mal 2,9 kg.

Die Firma Moridairi (CEO Herr Moridairi) produziert Banjos für verschiedene Hersteller und Marken. Die bekanntesten sind Fender Leo, aber auch Samick und Morris. Morris ist ein Kunstname und hat keine weitere Bedeutung. Oder der Name Morris stammt vom Morris-Tanz aus England ab? Irgendwann wurde es in Japan zu teuer, und die Banjoproduktion zog Anfang der 80er-Jahre nach Südkorea weiter. Samick ist heute wieder sehr erfolgreich und produziert in Asien Klaviere und Gitarren. Erst im Februar 1972 wurde das kleine Familienunternehmen Gakki in der Stadt Matsumoto, Präfektur Nagano (Japan), in Morris Musical Instrument Manufacturing Co., Ltd. umbenannt. Heute produziert Morris Instrument auf einer Produktionsfläche von über 8000 m² erfolgreich Akustikgitarren.

Und am Ende gehört dann doch wieder alles auf magische Weise zusammen. 1995 wurde der Kulturverein „Micro Concert“ später „Folk Village“ gegründet. Die Initiatoren sind: Morris Musical Instrument Manufacturing Co., Ltd. und Moridaira Musical Instruments Co., Ltd.. Zu gutem Marketing gehört eben auch ein gutes Verwirrspiel. Im Jahr 2023 haben beide Unternehmen dasselbe Logo und die Websites sind fast identisch. Moridaira ist der Vertrieb und Morris die Manufaktur.